Edmund Waldstein, O.Cist.
Übersetzt von Johannes Moravitz
Die folgenden 37 Thesen geben einen allgemeinen Überblick über die aristotelisch-thomistische Darstellung vom Guten, wie sie in Interpretationen von Thomisten der Laval-Schule, wie etwa Charles De Koninck, Duane Berquist und Marcus Berquist zu finden ist. Eine Druckversion ist hier zu finden. Eine englische hier und eine spanische hier.
Teil I: Das Gute im Allgemeinen und das Menschliche Gut[1]
1. Das Gute ist, was alle wollen.
Das Wort „gut“ scheint zumindest zwei verschiedene Bedeutungen zu haben. Fragte man einen kleinen Buben, nennen wir ihn Thomas, was gut sei, so könnte er Folgendes antworten: „Eis ist gut, Pizza ist gut, fernsehen ist gut, Fußball ist gut, Urlaub ist gut.“ Ein anderer Bub, nennen wir ihn Eustachius, vielleicht ein Musterkind, könnte hingegen antworten: „Den Eltern zu folgen“, oder „die Regeln nicht zu brechen“, oder sogar „Gott zu gehorchen“. Es scheint einen großen Unterschied zwischen diesen beiden Wahrnehmungen des Guten zu geben. Tatsächlich aber sind beide nicht so unterschiedlich.
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